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Das Unglück von Binz

Der Auslöser für die Gründung

Seit Anbeginn der Menschheit stellt Wasser eine natürliche Grenze dar. Während Menschen bis zum Ende des Mittelalters viel und gerne baden, gilt dies in der Neuzeit bis hinein in das 19. Jahrhundert als verpönt. So ist es kein Wunder, dass kaum jemand schwimmen kann.

Der preußische General Ernst Heinrich Adolf von Pfuel ist der Erste, der hierzulande ganz praktisch gegen diesen Missstand vorgeht. In seiner 1817 in Berlin gegründeten Flussbadeanstalt in der Spree bringt er Interessierten das von ihm entwickelte Brustschwimmen bei. Er hat sich die Technik bei den Fröschen abgeschaut. Pfuel hatte bereits 1810 Schwimmunterricht für Soldaten eingeführt und legt nun in Berlin Wert darauf, dass nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten – insbesondere die Schuljugend – Zugang zu seiner Anstalt erhalten. Er lässt Schwimmschüler zunächst auf einem Hocker am Ufer üben und setzt dann für die Übungen im nassen Element auf die Angel-Lehrweise, wobei die Schwimmanfänger in einem Gurt hängen und die verschiedenen Schwimmbewegungen gesichert im Wasser ausführen. Pfuel veranstaltet auch die ersten Deutschen Schwimmmeisterschaften in Berlin. Nicht nur in der Schwimm- und Lehrtechnik, auch bei der Konstruktion von Badeanstalten und der Zertifizierung seiner Schwimmschüler ist er wegweisend. Dennoch können bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein lediglich zwei bis drei Prozent der Bevölkerung schwimmen. Jahr für Jahr ertrinken etwa 5.000 Menschen im Deutschen Reich.

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gründen Engagierte vielerorts Schwimmvereine. Sie widmen sich der Ausbildung von Schwimmerinnen und Schwimmern. Auch Übungen des Rettungsschwimmens gehören zum Vereinsleben. An eine Lebensrettungsgesellschaft ist zu dieser Zeit aber noch nicht gedacht.

Doch wie so oft sind es tragische Ereignisse, die Anstöße zum Umdenken geben. Ein solches ist das Seebrückenunglück von Binz auf Rügen. Am Abend des 28. Juli 1912 stehen hunderte von Menschen auf jener Seebrücke und warten gespannt auf die Ankunft des Dampfers „Kronprinz Wilhelm“. Die Seebrücke hält der großen Belastung nicht stand und bricht teilweise ein. Etwa 70 bis 80 Menschen stürzen ins Wasser. 16 Personen, darunter zwei Kinder, ertrinken in der Ostsee. Nur einige wenige Anwesende, hauptsächlich Soldaten der Marine, können überhaupt schwimmen und retten vielen Menschen das Leben.

Ein knappes Jahr später, am 5. Juni 1913, veröffentlicht der „Deutsche Schwimmer“, amtliches Organ des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), einen Aufruf zur Gründung einer Lebensrettungs-Gesellschaft. Vorbild ist „The Royal Life Saving Society“ (kurz RLSS), ansässig in London. Nun soll auch in Deutschland eine derartige Gesellschaft entstehen und das „Retten lernen!“ deren Ziel sein. Die Engländer sind über das gesamte 19. Jahrhundert hinweg Vorbilder im Sport. Zu den 13 Unterzeichnern des Gründungsaufrufs gehört auch der bekannte Heidelberger Sportschriftsteller Walter Mang, welcher sich seit Jahren für die Etablierung einer solchen Gesellschaft einsetzt. Gemeinsam mit dem Greifswalder Studenten Walter Bunner hat er bereits im Vorfeld eine eigenständige Rettungsabteilung beim DSV aufgebaut. Bunner und Mang können als die Initiatoren für die Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft angesehen werden.

Der Aufruf bleibt nicht ungehört. Am 19. Oktober 1913 wird im Leipziger „Hotel de Prusse“ die DLRG ins Leben gerufen. Am Ende des Gründungsjahres zählt die junge Organisation 435 Mitglieder, darunter namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und zahlreiche Schwimmvereine aus dem gesamten Reich.

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